Wunder- Schnee.... eine Geschichte
Weit fort von uns, im hohen Norden, sind die Winter lang, kalt und dunkel. Die Sonne lässt sich eine Weile gar nicht sehen, auch nicht bei Tag und wenn sie dann kommt, hat sie nur noch wenig Kraft. Dafür schneit es oft und viel. Die Flocken tanzten vom Himmel, wirbeln durch die Luft, fallen zur Erde und bedecken sie gleich einem großen, weißen Leinentuch.
In diesem Nordland lebte in einem Schloss ein Königsjung. Augenstern nannten sie ihn. Seine Augen waren nämlich so klar wie ein Bergsee, in dem sich der blaue Himmel spiegelt.
Augenstern mochte den Schnee. Oft stand er am Fenster des Schlosses und sah zu, wie die weißen Flocken im Winde tanzten, schneller und immer schneller. Augenstern sah zu und wartete. Sein Großvater hatte ihm erzählt, dass bei den vielen Schneeflocken, die täglich vom Himmel fallen, einmal eine dabei sein wird, die aus glänzendem Silber ist. „Ach darauf, dass du sie entdeckst“, hatte der Großvater zu ihm gesagt.
So schaute Augenklar sehnsüchtig ins Flockenmeer. Da fielen die Flocken zu Tausenden, tanzten und wirbelten, drehten und wiegten sich. Wie soll er da eine finden, die anders war als die anderen: glänzender, schöner und ganz allein für ihn bestimmt?
Vom vielen Schauen waren eines Tages Augensterns Augen ganz müde geworden. Den ganzen Tag hat er nach Silberflocken Ausschau gehalten. Nun fielen ihm die Augenlieder zu. Im Traum aber tanzten die Flocken weiter- tausend und abertausende Schneeflocken. Und in all diesem Flockengeflimmer träumte Augenstern einen langen Traum seiner Silberflocke.
„Wie wird der Himmel durchsichtig und die Luft klar ?“, dachte er. „Welch ein Klingen und Singen ist in der Luft.“ Augenstern fühlte sich dem Wunder schon sehr nahe. Da erwachte er. Vom Traum bewegt stand er auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Das dichte Treiben hatte nachgelassen. Einzeln und leicht schwebten die Flocken vom Himmel. Die Nacht war hell geworden. Der Mond glänzte. Klirrend kalt war es.
So war ihm, als fielen klingende, glänzende Sterne vom Himmel- geradewegs auf ihn zu. Er streckte sein Hand aus. Dahinein schwebte ein Flockenstern. Augenklar schaute ihn an. Das Mondlicht fiel hell darauf. Eiskristalle leuchteten auf, glänzend und schön. Silberspuren des Mondes spiegelten sich wieder.
„Mein Silberstern“, jubelte Augenstern. Voll Freude lief er zum Großvater. Ihm wollte er als erstes dieses Wunder zeigen. Als er beim Großvater ankam, war seine Hand leer. Nur ein kleiner Wassertropfen lag darin. Augenstern war traurig- enttäuscht.
„Ich glaube, dass ein Silberstern zu dir geflogen ist“, sagte der Großvater. „Ich freu mich, dass du ihn entdeckt hast. Versuche dieses Wunder immer wieder neu zu schauen. Nur merke dir, festhalten kann man Wunder nicht!“
In diesem Sinn wünsche ich euch allen viele Schneeflocken!
In diesem Nordland lebte in einem Schloss ein Königsjung. Augenstern nannten sie ihn. Seine Augen waren nämlich so klar wie ein Bergsee, in dem sich der blaue Himmel spiegelt.
Augenstern mochte den Schnee. Oft stand er am Fenster des Schlosses und sah zu, wie die weißen Flocken im Winde tanzten, schneller und immer schneller. Augenstern sah zu und wartete. Sein Großvater hatte ihm erzählt, dass bei den vielen Schneeflocken, die täglich vom Himmel fallen, einmal eine dabei sein wird, die aus glänzendem Silber ist. „Ach darauf, dass du sie entdeckst“, hatte der Großvater zu ihm gesagt.
So schaute Augenklar sehnsüchtig ins Flockenmeer. Da fielen die Flocken zu Tausenden, tanzten und wirbelten, drehten und wiegten sich. Wie soll er da eine finden, die anders war als die anderen: glänzender, schöner und ganz allein für ihn bestimmt?
Vom vielen Schauen waren eines Tages Augensterns Augen ganz müde geworden. Den ganzen Tag hat er nach Silberflocken Ausschau gehalten. Nun fielen ihm die Augenlieder zu. Im Traum aber tanzten die Flocken weiter- tausend und abertausende Schneeflocken. Und in all diesem Flockengeflimmer träumte Augenstern einen langen Traum seiner Silberflocke.
„Wie wird der Himmel durchsichtig und die Luft klar ?“, dachte er. „Welch ein Klingen und Singen ist in der Luft.“ Augenstern fühlte sich dem Wunder schon sehr nahe. Da erwachte er. Vom Traum bewegt stand er auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Das dichte Treiben hatte nachgelassen. Einzeln und leicht schwebten die Flocken vom Himmel. Die Nacht war hell geworden. Der Mond glänzte. Klirrend kalt war es.
So war ihm, als fielen klingende, glänzende Sterne vom Himmel- geradewegs auf ihn zu. Er streckte sein Hand aus. Dahinein schwebte ein Flockenstern. Augenklar schaute ihn an. Das Mondlicht fiel hell darauf. Eiskristalle leuchteten auf, glänzend und schön. Silberspuren des Mondes spiegelten sich wieder.
„Mein Silberstern“, jubelte Augenstern. Voll Freude lief er zum Großvater. Ihm wollte er als erstes dieses Wunder zeigen. Als er beim Großvater ankam, war seine Hand leer. Nur ein kleiner Wassertropfen lag darin. Augenstern war traurig- enttäuscht.
„Ich glaube, dass ein Silberstern zu dir geflogen ist“, sagte der Großvater. „Ich freu mich, dass du ihn entdeckt hast. Versuche dieses Wunder immer wieder neu zu schauen. Nur merke dir, festhalten kann man Wunder nicht!“
In diesem Sinn wünsche ich euch allen viele Schneeflocken!
ChristineW - 21. Dez, 18:42